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Die Zeit fließt dahin oder verrinnt
"Die Zeit fließt dahin", sagt man oft, ohne dabei zu wissen, dass dieser Ausdruck durch die Wasseruhren geprägt wurde, mit denen man viele Jahrhunderte lang die Zeit bestimmte.
"Die Zeit rinnt dahin", auch diesen Ausspruch tun wir noch, obwohl auch er auf eine Form der Uhr zurückweist, die wir heute allgemein nicht mehr benutzen. Nur noch als Eieruhr und zu dekorativen Zwecken findet sie Gebrauch: Die Sanduhr.
Die mittelalterliche "Persönliche Uhr" - die "Uhr des kleinen Mannes"
Die Sanduhr ist - wie die Wasseruhr - eine Auslaufuhr; statt des Wassers läuft eine bestimmte Menge feinen Sandes durch eine kleine Öffnung von einem oberen in ein unteres Gefäß. Zunehmend wurden sie mit Staub aus gemahlenen Eierschalen oder Marmorstaub bzw. Bleisand gefüllt.
Zu Beginn des 14. Jahrhunderts tauchten die ersten Sanduhren auf. Zur gleichen Zeit wurden auch die ersten Räderuhren gebaut. Doch die Räderuhren waren zunächst sehr groß, sodass sie lange Zeit nur in Kirchtürmen Verwendung fanden.
Die Sanduhr wurde zur Uhr des kleinen Mannes. Ihr Vorteil liegt auf der Hand; sie ist transportabel, fließt nicht aus, und man muss nichts nachfüllen. Zudem ist sie preiswert.
Stundenglas,diesen eleganten Namen trägt die Sanduhr ebenfalls; da die alten Sanduhren genau eine Stunde liefen, bevor man sie wieder umdrehen musste.
Den Namen Stundenglas behielt man bei - auch für kleinere Sanduhren, die geringere Zeitabstände messen. Die Sanduhr "überlebte" viele Jahrhunderte. Noch um die Wende zum 20. Jahrhundert war sie in Telefonämtern zum Messen der Dreiminutengespräche üblich. Im Berliner Telefonamt waren im Jahre 1900 noch 90 dieser Uhren im Gebrauch.